Flow-Trails bis zum Abwinken

MTB-Kids auf kurvenreichen Strecken unterwegs
Erstmals ging es 4 Tage lang, vom 08.08.-11.08., für die MTB-Kids vom TV Redwitz in einem Trainingslager über die Staatsgrenze hinaus nach Nove Mesto pod Srmkem in Tschechien. „Ich habe vor 2 Jahren dieses Trail-Revier für mich entdeckt und fahre mehrmals im Jahr hier her“, schwärmt Trainer und Organisator Martin Paulusch, „da bist Du wie in einer anderen Welt – in einer nur für Mountainbiker geschaffenen Welt“. Der Ort Nove Mesto pod Srmkem (Neustadt an der Tafelfichte) liegt in Nordböhmen, nördlich des Isergebirges direkt an der polnischen Grenze.
Am Vorabend der Abreise wurden die Räder und Koffer der 23 Jugendlichen im Alter von 10-17 Jahren und deren 5 Betreuer in Busse und Anhänger verladen. Um auch den Anreisetag gut ausnutzen zu können, setzte sich bereits um 06:30 Uhr der Konvoi auf seine knapp 400 Kilometer lange Reise in Bewegung.
Gegen Mittag war die Unterkunft, das Juniorcamp am Rande des Ortes erreicht und nach dem Mittagessen und dem Zimmer beziehen ging‘s für alle auf die lang ersehnten Trails.

„Ca. 80 Kilometer lenkerbreiter Pfade, die sich in tausenden von Kurven hinziehen – da schlägt jedes Mountainerbikerherz höher“, gibt Harald Heinel, einer der Betreuer begeistert von sich.
In 2 Gruppen ging’s zum „schnuppern“ ins Gelände und so konnte sich jeder der Teilnehmer an das Geschlängel gewöhnen. Den Abend ließ man gemeinsam mit Beachvolleyball ausklingen und nach der langen Anreise und den Aktivitäten am Nachmittag und Abend war die Bettruhe um 22:00 Uhr für keinen ein Problem.

Der Donnerstag begann um 07:45 Uhr mit einem leckeren Frühstückbuffet und um 09:30 Uhr starteten alle, in 3 Gruppen aufgeteilt, zur ersten Tagestour. Heute standen die Trails auf der tschechieschen Seite auf dem Programm. 60KM und knapp über 1000 Höhenmeter mit jeder Menge Spaß – so macht Mountainbiken richtig Laune. „Du bekommst das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht“, strahlt Sebastian Metzner, „das ist wie ne Sucht die unzähligen Kurven fahren zu wollen!“
Gegen 16:00 Uhr trafen sich alle Gruppen am Trailcenter um sich im Badesee abzukühlen. Noch vor dem Abendessen wurden die Räder wieder auf Vordermann gebracht. „Radpflege ist hier ganz wichtig“, so Sabrina Schmidt, „die Räder werden hier ziemlich stark beansprucht und durch die Belastung muss nicht nur das Rad geputzt, sondern auch die Speichen und Schrauben auf festen Sitz kontrolliert werden“.
Neben verschiedenen Spielen gab es auch eine musikalische Einlage von Janne Sesselmann. „Mit gerade mal 9 Jahren spielt er Gitarre, dass Du Gänsehaut bekommt und singt dazu – da bleibt Dir die Spucke weg“, berichtet der Trainer stolz, „den hab ich gleich für meinen 55. Geburtstag in ein paar Jahren verpflichtet“.

Freitag – 07:15 Uhr – auf geht’s zum aktiven Erwachen. 45 Minuten Joggen und Gymnastik – das bringt den Körper so richtig in Schwung. Um halb 10 nahmen die Gruppen auf ihrer zweiten Tagestour die Wege auf polnischer Seite unter die Räder. „Was hier in Tschechien und Polen für den Mountainbikesport entstand, ist beispielhaft und sucht seines Gleichen. Hier sollten sich die Tourismusverbände, Kommunen, Kreise und Bezirke in unserer Region mal ne ganz große Scheibe von abschneiden“, erzählt Martin Paulusch stirnrunzelnd.
Mit Lagerfeuer und einigen Spielen ging der dritte Tag viel zu schnell zu Ende.

Samstagfrüh mussten bereits vor dem Frühstück die Koffer gepackt und die Unterkunft geräumt werden. Anschließend wurden die Koffer und Räder in die Anhänger und Busse verladen. Für den letzten Tag hatten sich die MTB-Kids ein Spiel im Wald ausgedacht – „Capture the Flag“. Bei diesem Geländespiel gibt es 2 Teams, die in 2 ungefähr gleichgroßen Gebieten die Flagge des anderen Teams suchen und diese in ihr eigenes Lager bringen müssen, ohne dabei vom Gegner gefangen zu werden. „Die Jugendlichen haben sich hierzu ein tolles Waldgebiet ausgesucht, das Spiel top vorbereitet und auch sehr verständlich für alle erklärt. Knapp 3 Stunden dauerte das zur keiner Zeit langweilig werdende Spiel und jeder, ob groß oder klein, konnte sich ins Team einbringen“, erzählt Betreuer Alex Krebs.
Zurück in der Unterkunft wurde schnurstracks die Heimreise angetreten und gegen 18:45 Uhr warteten schon die Eltern um ihre Kinder wieder in die Arme nehmen zu können.
„12 Mal war ich jetzt im August im Trainingslager – jedes Mal war es schön und alle waren begeistert. Aber dieser Ausflug hat alles übertroffen“, zieht Martin Paulusch sein Resümee und bedankt sich bei alle Betreuern, die ihn im Trainingslager unterstützt haben. „Es ist nicht selbstverständlich, dass die Leute ihren Urlaub opfern um mit Jugendlichen ins Trainingslager zu fahren – ich ziehe meinen Helm vor ihnen!

Bilder folgen demnächst!