Bayerische Meisterschaft, E.ON-Bayern-Cup und OTV-Cup in Wüstenselbitz

Mit gemischten Gefühlen haben wir uns am Pfingstwochenende den Weg nach
Wüstenselbitz angetreten. Gemischt deshalb, weil es für vier Fahrer die erste
teilnahme an der Bayerischen Meisterschaft im Cross Country war. Und glaubt
mir, die Aufregung war ihnen allen anzumerken. Am Samstag Vormittag stand
der E.ON-Bayern-Cup und der OTV-Cup auf dem Programm. Einige Fahrer von
anderen Vereinen nahmen daran nicht teil um ihre Kräfte für den am Nachmittag stattfindenden Technik- und Slalomteil zu sparen. Ich überlies die Entscheidung, ob unsere Schützlinge fahren wollen oder nicht, den Fahrern Dominik Schmidt, Toni Partheymüller und Nicole Paulusch selber. Alle sprachen sich für einen Start aus.
Ich sah darin die Chance, dass die Kids ihre Aufregung etwas verlieren sollten,
was auch größtenteils zutraf. Als erstes musste Dominik ran. 4 Runden a’ 2,6KM waren zu bewältigen und Dominik fuhr ein Klasse Rennen und belegte einen sehr guten 3. Platz. Dadurch rutschte er in der E.ON-Gesamtwertung auf Platz 1. Toni, Tom, Chris, Nicole, Sandra und Sabina durften anschließend ihr Können in der U13 unter Beweis stellen und taten dies mit Bravour. Toni kam nach 5,2 KM mit über 30 Sekunden Vorsprung als erster ins Ziel und bestätigte damit seine momentane Form, die stetig nach oben geht. Vielleicht lag es ja aber auch an dem Rad das er fuhr ;-). Da sein rechter Schalthebel kurz vor dem Start kaputt ging, nahm er Anitas Rad. Tom konnte sich, in einem 25er-Feld über Platz 15 mehr als freuen und ich hoffe, dass ihm dieses Ergebnis Auftrieb gibt, weiterhin Rennen für den TV Redwitz zu fahren. Ich würde mich freuen ! Chris wurde knapp dahinter 17. Auch er kann eine Leistungssteigerung zum Vorjahr nachweisen, was wiederum zeigt, welch großen Stellenwert das Wintertraining hat.
Nicole wurde Zweite, 4 sec. hinter Feli Geiger und hätte mit ihrer Zeit bei den
Jungs Platz 3 belegt. Sandra, die in diesem Jahr ihre Leistung wirklich steigern
könnte, zeigte mit Platz 3, dass sie in der Gesamtwertung vorne mitmischen
möchte. Sabrina, meine Bergziege, belegte den undankbaren vierten Platz und
lies dabei noch zwei Fahrerinnen vom RVC Trieb bzw. FC Wüstenselbitz hinter
sich. Diejenigen unter Euch, die schon einmal bei einem Rennen dabei waren
und Sabrina fahren haben sehen, wissen das sie immer alles gibt, trotz
Leistungsastma, was sicherlich nicht einfach ist!
Dann war Niklas und Louis an der Reihe. Auf dem 2,6KM lies Niklas seinen
Gegnern keinerlei Chance und fuhr mit 11 sec. Vorsprung über die Ziellinie.
Louis, der 2009 seine erste Rennsaison fährt und noch « Rennerfahrung »
sammeln muss, wurde 18. und wird sich mit Sicherheit noch steigern. Julius wäre auch gerne dabei gewesen, wurde aber Freitagnacht ins Krankenhaus
eingeliefert. Er ist schon wieder daheim und auf dem Weg der Besserung. Von
hier aus nochmals als Gute!
In der U9 gab es eine Überraschung. Paul, auch ein E.ON-Neuling konnte
erstmals Marcel (Platz 4) hinter sich lassen und wurde Zweiter. Glückwunsch!
Marcel bleibt aber weiterhin in der Gesamtwertung auf Platz 2 und das in seinem ersten Jahr in der U9. Rosa, unsere einzige weibliche Starterin in der U9, konnte sich über Platz 3 freuen und wird demnächst eine Glasvitrine für ihre Pokale benötigen ;-).
Der Samstagnachmittag stand ganz im Zeichen der Bayerischen Meisterschaft.
Nicole und Toni mussten sich dem Technikparcours stellen, der aus 12
Hindernissen bestand und auf Zeit durchfahren werden muss. Nicole zeigte
Nervenstärke und beendet diesen mit 0 Fehlerpunkten. Bei Toni lief es nicht
ganz so gut, machte leichte Fehler die ihn noch mehr verunsicherten und bekam letztendlich 30 sec. Strafzeit aufgebrummt.
Zum Verständins, es gibt Hindernisse, die bei Absetzen des Fußes oder bei
einem Sturz mit Strafsekunden geahndet werden. Beim Rennen, das am
Sonntag Vormittag stattfand, muss der Fahrer eben diese Starfsekunden
abwarten und später losfahren.
Dominik musste sich gleich zwei Aufgaben stellen. Die U15 muss ihr Können
nicht nur im Hindernisparcours, sondern auch im Slalom unter Beweis stellen.
Slalom heisst, eine Abfahrt im Wald, ähnlich einem Slalom beim Skifahren,
hinunter zu fahren, wobei Bäume die Slalomstangen darstellen. Knapp Zwei
Minuten dauert die Fahrt und ist mit ziemlich heftigen Hindernissen gespickt.
Das verlangt den Startern alles ab, glaubt mir! Dominik zeigte einen guten Lauf und lies damit alle Optionen auf eine gute Startplazierung im Rennen offen.

Dann kam sein Technikparcours und schon vor dem Start war im die Aufregung
anzumerken. Wichtig ist bei so einem Parcours, dass Du schnell Sicherheit
bekommst und die ersten eins, zwei Hindernisse meisterst. Das war bei ihm
leider nicht der Fall und somit wurde der Druck auf ihn immer größer.
40 sec. Strafzeit waren es am Schluß und zurschlugen damit alle Träume auf
einen der vorderen Plätze im Rennen.
Michael E., unser U17-Fahrer bei der BM, musste gleich zweimal den Slalom
absolvieren und beide Zeiten werden dabei gewertet. Dadurch ergibt sich die
Startaufstellung für das Rennen der U17. Der erste Lauf war größtenteils
Fehlerfrei und auch recht flüssig gefahren (Gottseidank muss ich sowas nicht
mehr machen). Im zweiten Lauf wollte er noch schneller sein, doch ein Problem mit der Kette (sie sprang runter), brachte auch ihm keine gute Startposition ein (30 sec. Strafzeit).
Ich und sicherlich alle die an der Strecke standen, waren heilfroh das nichts
passiert ist und wir gemeinsam den Heimweg antreten konnten.
Sontag früh um 08:00 Uhr gings wieder nach Wüstenselbitz – unsere erste
Teilnahme an der bayerischen Meisterschaft! Los gings mit der U13. Nicole
stand in der ersten Startreihe mit Feli Geiger und weiteren Jungs, die ebenfalls fehlerfrei durch den Technikparcours kamen.

Toni musste30 sec. lang auf seinen Start warten und scharrte schon mit seine Klickis im Gras (30 sec. könnenunendlich lang sein). 5,5KM alles geben (wenn’s überall am Körper kribbelt und
die Beine schwer wie Blei werden), all dies zeigte uns die Beiden! Nicole nahm
ihre Chance wahr, einen Bodestplatz einzufahren, und wurde 3. Bayerische
Meisterin 2009. Toni fuhr, mit genug Wut über den verpatzten Lauf im Parcours, wie von einer Hornisse gestochen und machte Platz für Platz gut. Am Ende reichte es für einen sensationellen Platz 5. Schaut man sich die Zeiten an, wäre er ohne Strafzeit geworden und wer weiss – vielleicht sogar Erster! Dominik ging mit 30 sec. Rückstand auf die 11KM lange Strecke und zeigte großen Kampfgeist. Platz 17 war es am Ende und das ist wirklich keine schlechte Leistung in einem sehr starken Fahrerfeld.
3 Runden standen für Nadine, Michael und Alexander in der U17 auf dem Plan.
29 Fahrer und 12 Fahrerinnen versuchten in dieser Klasse den Titel –
Bayerischer Meister – einzufahren. Nach einem beherzten Lauf unsere TVR-ler
belegte Michael Platz 21, Alexander Platz 27 und Nadine Platz 11. Gerade in der U17 ist die Konkurrenz recht stark und somit sind die Ergebnisse wirklich toll.

So – jetzt kommen wir zu den « Oldies ». Anita fährt eigentlich in der W30-
Klasse, die sie in der Gesamtwertung des E.ON-Bayern-Cups und und des OTVCups auch anführt. In Wüstenselbitz war das anders. Sie startete in der U23 – wer die Verjüngungspillen möchte, kann sich bei mir melden ;-) – und gewann diese noch obendrein! In ihrer richtigen Altersklasse wurde sie zweite und von allen teilnehmenden Frauen (ab U23) siebte – tollel Leistung!
Dann kam Markus P. aus M. an die Reihe. Er war im Vorfeld so begeistert von
der Strecke, dass er sich wirklich den 5 Runden!! (27,5KM) stellen wollte.
Wollte? – ja, den ein heftiger Sturz in Runde eins lies bei ihm nicht viel
Fahrfreude aufkommen (heute seht ihr in alle in der Zeitung). Das hätte wirklich viel schlimmer ausgehen können. Doch schnell wurde er von Sanitätern umsorgt und auch Anita steuerte zur schnellen Linderung seiner Schmerzen bei ;-) (nur Insider können das wissen).
Als Trainer/in und Freund/in – ich spreche hier auch im Namen von Anita,
können wir nur unsere allergrößte Bewunderung über Eure erbrachten
Leistungen aussprechen. Es ist immer wieder schön, Euch dabei zu beobachten, wie ihr Woche für Woche an Eure Leistungsgrenzen geht und manchmal auch darüber hinaus, ohne dabei den Spaß am Sport und Euer Lächeln zu verlieren.
Das ist wichtig!

Wir sind stolz eine solche Truppe trainieren zu dürfen!
Anita und Paule